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In Bremen hat sich Anfang des Jahres 2000 das "Archiv der sozialen Bewegungen" gegründet. Das Archiv konstituierte sich, als die beiden Bremer Infoläden (der Bremer BürgerInneninitiative gegen Atomanlagen (BBA) und der Infoladen Umschlagplatz) sich zusammenschlossen. Schwerpunktmässig werden Dokumente aus den sozialen Bewegungen und Kämpfen der letzten 30 Jahre gesammelt. Dazu zählen Zeitschriften, Bücher, Broschüren, Plakate und Devotionalien. Aus Platzgründen kann momentan leider nicht alles gesammelt werden. Dieser grosse Mangel wird aber dadurch ausgeglichen, dass es mit dem Alhambra-Archiv in Oldenburg und dem Hamburger Archiv der sozialen Bewegungen zwei vergleichbare und gut ausgestattete Archive in der näheren Umgebung gibt [1]. Last but not least ist das belladonna, eines der grössten feministischen Archive der BRD in Bremen (Sonnenstr. 8, 28203 Bremen) ansässig.
Kern des Archivvorhabens ist die Sichtung, Sortierung und Zugänglichmachung der Archivalien des BBA-Ladens (gegründet Ende der 70er Jahre) und des Umschlagplatz (gegründet Januar 1990). Darüberhinaus wurden einige Privatsammlungen zur Verfügung gestellt. Inhaltliche Schwerpunkte zu denen es sehr viel Material gibt sind Umwelt- und Anti-AKW-Bewegung, Antifaschismus und die undogmatische radikale Linke (Stichwort: "Autonome"). Desweiteren ist noch Material aus vielen Teilbereichen z.B. zu Antirassismus, internationaler Solidarität, Häuserkampf, polit. Gefangene oder zu Alternativbewegung vorhanden. Der Bestand an Zeitschriften ist aufgestellt und wächst weiter an: Er umfasst momentan ca. 300 Titel und über 70 Regalmeter. über 60 erscheinende Titel werden über den Infoladen laufend bezogen. Der Buchbestand (geschätzt 1000 Titel) ist grob vorsortiert. Ca. 50 laufende Meter an thematischen Stehsammlern und Ordnern mit Broschüren, Flugblättern usw. sind zwar vorsortiert, harren aber noch der weiteren, sehr zeitaufwendigen Erschliessung. Mit dem Archiv soll Geschichte begreiflich gemacht und die mittlerweile ja "Geschichte gewordenen" Ereignisse und Debatten der neuen sozialen Bewegungen für heute vermittelt werden. Dies könnte dazu führen, dass die NutzerInnen daraus Schlussfolgerungen für ihre heutigen politischen und sozialen Aktivitäten ziehen. Potentielle Zielgruppe sind also in erster Linie heute politisch-aktive Menschen.

Und sonst....
Das Archiv arbeitet mit ähnlichen Archiven und Bibliotheken in der BRD zusammen, nutzt gerne deren Erfahrungen und tauscht Material aus.
Weitere Dokumente - auch von Einzelpersonen - sind immer gesucht, um vorherige Kontaktaufnahme wird gebeten. Wir geben in Einzelfällen Doppelexemplare gegen Portoerstattung und kleine Spende auch an Einzelpersonen ab.

Stand: 10/2000

Kontakt: St.-Pauli-Str. 10/12, 28203 Bremen, fax 0421/75682, Email: archivbremen@niatu.net; öffnungszeiten: Momentan nach Absprache

[1] Einen überblick über die Szene gibt der Artikel "Archive der neuen sozialen Bewegungen", in Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft Dezember 2000 (leicht geändert auch in Nr. 4 der Internet-Zeitschrift Comunefarce, www.copyriot.com/unefarce)


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