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| Quelle: erschienen im März 2001 in bambule, dem Bremer Politkalender und autonomen Infoblatt
Das Archiv der sozialen Bewegungen Bremen sammelt Broschüren, Zeitschriften, Plakate und anderes Material zu Umwelt- und Anti-AKW-Bewegung, Antifaschismus und zur (un-) dogmatischen radikalen Linken. Desweiteren ist Material aus vielen Teilbereichen z.B. Antirassismus, internationaler Solidarität, Häuserkampf, politischen Gefangenen, Alternativbewegung, zur Geschichte Bremens "von unten" und zu Marxismus/linke Theorie und Praxis vorhanden. Eine Gründungserklärung und nähere Beschreibung findet sich in kassiber 43, S. 23 und unter www.infoladen.de/links/bremen/index2.

Warum Archive und Achivarbeit?
Die Vergangenheit ist immer wieder Gegenstand politischer Kontroversen, aktuelles Beispiel sind die Kampagnen gegen die beiden olivgrünen Bundesminister. Während die Lautsprecher aus Politik und Medien heute - im Gegensatz zu früher - gar keine bessere Zukunft mehr versprechen, ist "Geschichte" ein Mega-Thema in der veröffentlichten Meinung, im Feuilleton und im Fernsehen. Dies liegt zum einen in der nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands, die trotz aller Versuche ihrer "Aufarbeitung" immer wieder zu Tage tritt. Zum zweiten bekommt die Vergangenheit angesichts der utopielosen Gegenwart eine grössere Bedeutung zur Legitimiation der bestehenden Verhältnisse: Wer die Vergangenheit deutet, definiert auch die Gegenwart.
Geschichte ist meist die Geschichte der Herrschenden. Die Zeugnisse und Dokumente sozialer Bewegungen und politischer Kämpfe werden meist gar nicht, oder aber unzugänglich (etwa bei Sicherheitsbehörden) aufbewahrt. Um die Sicherung ihrer Geschichte müssen sich die oppositionellen politischen Bewegungen schon selbst kümmern. Unter anderem deshalb gibt es Archive.
Nicht zuletzt kann es hilfreich sein, aus Erfahrungen und Fehlern vergangener Bewegungen zu lernen. Z. B. zu sehen, wie gut die Gewaltfrage schon immer zur Spaltung und Disziplinierung von Protestbewegungen geeignet war. Oder aus Antisemitismus in der Linken (wir haben da Dokumente - oh je!) zu lernen.

Was wird geboten
Was wird gesucht
Gesucht werden alle Dokumente (Broschüren, Flugblätter etc.) zu Protest und Widerstand, zu linker Theorie und Praxis in den letzten Jahrzehnten, zu Teilbereichsbewegungen von Stadtentwicklung über Soziales bis zu Internationalismus, sowie Stadt- und Regionalzeitungen und Dokumente zur "Geschichte von unten". Besonderes Interesse haben wir an:

Stellt das Material, das ihr nicht mehr braucht, der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung! Wenn ihr was loswerden wollt, meldet euch, dann holen wir das Material ab, kleinere Mengen können einfach im Infoladen abgegeben werden. Da nicht nur - womöglich als Selbstzweck - gesammelt werden soll, ist die Zugänglichmachung des Materials für NutzerInnen zentral. Dabei stossen wir aber derzeit an eine Grenze der Arbeit, die dafür aufzuwenden ist.
Dringend gesucht sind deshalb MitstreiterInnen, die mitentscheiden, was gesammelt wird, die gerne in alten Zeitschriften wühlen oder sich sonstwie beteiligen wollen. Unter anderem steht neben Sortieren demnächst die Erstellung einer Datenbank an, die den Zugang zu dem Berg an Papier erleichtern und mittelfristig z.B. eine Suche nach Stichwörtern ermöglichen soll.

Was sonst
Unser wichtigster Kooperationspartner ist der Infoladen Bremen. Überregional arbeiten wir mit vergleichbaren Archiven und Bibliotheken u.a. in Oldenburg, Hamburg, Köln, Oberhausen, Jena, Frankfurt und Stuttgart zusammen.

Kontakt:
St-Pauli Str. 10/12, 28203 Bremen.
Geöffnet nach Absprache, meldet euch!
archivbremen@niatu.net, www.infoladen.de/links/bremen/index2

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